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Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen einem Firewire-, einem Thunderbolt- und einem USB Audio Interface?

Die meisten Audio Interfaces kommunizieren heutzutage via USB oder FireWire mit Deinem Computer. Bei der Wahl Deines Interfaces, solltest Du deshalb darauf achten, welche Verbindungen Dein PC oder Laptop unterstützt. In diesem Artikel zeige ich Dir die unterschiedlichen Verbindungsarten eines Audio Interfaces.

Firewire-, Thunderbolt- und USB Audio Interface

Was ist überhaupt ein Audio Interface?

Ein Audio Interface ist ein Gerät zum Anschluss von Studio Mikrofonen, Gitarren, Keyboards und sonstigen Audioquellen, um deren Audiosignal an Deinen Computer zu senden. Dabei wandelt es das analoge Audiosignal Deiner Tonquelle in ein digitales Signal um. Ein Mischpult dient hingegen dazu, alle eingehenden Signale zu mischen, Effekte und andere Bearbeitungen hinzuzufügen und sie an einen oder mehrere Ausgangskanäle zu senden. Hier findest du übrigens einen Vergleich der besten Mischpulte.

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Audio Interfaces in sämtlichen Preisklassen. Die meisten Modelle sind mit USB-Anschluss ausgestattet, wobei es auch einige mit FireWire-, Thunderbolt- und sogar PCI-Anschlüssen gibt. Grundsätzlich benötigst Du ein Audio Interface, wenn Du eine oder mehrere Tonquellen auf Deinem Computer via DAW aufnehmen möchtest. Ebenso wird es dazu eingesetzt, wenn Du Deinen Computer an Deine Studio Lautsprecher anschließen möchtest. Für das Homerecording ist das Audio Interface damit ein unverzichtbares Tool.

Tipp: In einem weiteren beliebten Blogbeitrag von uns, beschäftigen wir uns mit dem Thema wie ein Mikrofon richtig eingepegelt wird.

USB, FireWire, Thunderbolt, PCI – die verschiedenen Audio Interface Typen im Vergleich

Obwohl Du immer noch den Weg über die Verwendung einer intern montierten PCI-Soundkarte gehen kannst, hat die Verwendung eines externen Audio Interfaces den Einstieg in die Welt des Homerecordings erheblich vereinfacht. Damit Du das für Deine Bedürfnisse passende Audio Interface findest, werden wir im Folgenden die einzelnen Typen vergleichen.

USB vs. FireWire

USB Audio Interfaces sind die erschwinglichste und gebräuchlichste Art der Interfaces, die Du auf dem Verbrauchermarkt finden kannst. Es ist ein Format für den Anschluss einer Vielzahl von externen Peripheriegeräten an Deinen Computer. Mit USB 2.0 wurde die Geschwindigkeit dieses Protokolls deutlich erhöht. Dies führt zu einem höheren Datendurchsatz, mehr Ein- und Ausgängen und der Möglichkeit, einige Geräte über ein USB-Kabel mit Strom zu versorgen.

USB oder FireWire?

Die Vorteile eines USB-basierten Interfaces sind in der Regel die niedrigere Preisklasse und die Benutzerfreundlichkeit. So kannst Du es einfach einstecken und los geht’s. Wenn Du jedoch mit mehreren Ein-/Ausgängen oder mit hohen Auflösungen arbeitest, kann ein USB Interface Deiner Kreativität Grenzen setzen. Die meisten USB Interfaces sind auf einige wenige Ein- und Ausgänge und eine begrenzte Anzahl von Audiokanälen zum/vom Computer beschränkt. Für die meisten ist dies ausreichend. Wenn Du Deine gesamte Arbeit „in the box“ erledigst, dann benötigst Du vielleicht keine zusätzlichen Ein- und Ausgänge.

Eine der größten Stärken von USB ist seine weitverbreitete Verwendung in heutigen Computern und eine einhergehende Kompatibilität. Während ein FireWire-Anschluss oft nur für Macs reserviert ist, verfügen die meisten Computer (sowohl Mac als auch PC) über mindestens ein paar USB-Anschlüsse. Dies macht den USB Anschluss zu einer sicheren und beliebten Wahl für externe Hardware.

Kommen wir zu FireWire. Ein großer Vorteil von FireWire ist die Möglichkeit, Geräte via sogenannten Daisy Chains miteinander zu verbinden. Dies ist eine großartige Option, die Kapazität Deiner aktuellen Einrichtung zu erweitern, indem Du mehrere Geräte miteinander kombinierst, z.B. mit Audio Interfaces. Hierdurch kannst Du die Anzahl der Instrumenteneingänge erhöhen. FireWire ist im Allgemeinen teurer als USB, bietet aber eine etwas schnellere Verbindung. Wenn Dein Computer über diese Art von Verbindung verfügt, ist es eine gute Wahl für eine Plug-and-Play-Einrichtung mit niedriger Latenz und hoher Bandbreite. Diese Verbindung wurde von Apple entwickelt und gleichzeitig von Sony (das es IEEE 1394 nennt) unterstützt, sodass es zu einem hochgradig unterstützten Protokoll für den Anschluss digitaler Geräte an Computer geworden ist. 

Die Datenübertragungsrate von FireWire ist vergleichbar mit der von USB 2.0, jedoch kann FireWire schweren Datenverkehr viel effizienter bewältigen. FireWire ist für Geräte gedacht, die mit sehr viel mehr Daten arbeiten (z.B. Camcorder, DVD-Player und digitale Audiogeräte). FireWire Interfaces haben zudem tendenziell mehr Ein-/Ausgänge und bieten eine höhere Abtastrate als viele ihrer USB-basierten Kollegen. FireWire hat auf Windows-PCs nie ganz denselben Grad an Akzeptanz erreicht wie bei Apple-Anhängern und die direkte Unterstützung auf Motherboards hat in den letzten Jahren fast vollständig nachgelassen. Benutzer von FireWire Interfaces, die einen neuen Desktop-Rechner erwerben, müssen daher eine Steckkarte eines Drittanbieters einsetzen.

Was die Bandbreite betrifft, so ist der FireWire-400-Standard der ersten Generation (IEEE 1394a) auf dem Papier mit 400 Mbps etwas schlechter als USB 2. In der Praxis hat er jedoch mehrere Vorteile. So profitiert er von einem Peer-to-Peer-Verbindungssystem im Vergleich zu dem intensiveren Master/Slave-Ansatz von USB. Das bedeutet, dass Firewire weniger Bandbreite verschwendet und einen stabileren Datendurchsatz bietet. Infolgedessen erreicht es in der Regel niedrigere Latenzen als USB Interfaces. All diese Faktoren machten FireWire lange Zeit zum bevorzugten Verbindungsstandard in größeren Studios. Der Leistungsunterschied hat sich in den letzten Jahren jedoch verringert und in einigen Fällen haben High-End USB-3-Interfaces niedrigere Latenzen erreicht als FireWire Geräte.

Auch die zweite Generation von Firewire (Firewire 800, oder IEEE 1394b) gibt es bereits seit einigen Jahren. Sie bietet die doppelte Bandbreite im Vergleich zu FW400, sodass die meisten FW800 Interfaces mehr Audiokanäle bieten. Hinzu kommt bei einigen Modellen, dass mehrere Interfaces in Reihe geschaltet werden können, um noch mehr Aufzeichnungsmöglichkeiten zu erhalten. Es gibt deutlich weniger dedizierte FW800 als FW400 Interfaces. Denn wie USB 2, leistet auch FW400 mehr als genug für die meisten Anwender im Homerecording-Bereich. Um die Kompatibilität der FireWire Interfaces zu erhöhen, kannst Du auf eine Kabelpeitsche zurückgreifen. Die Kabelpeitsche spaltet das Multicore in separate Anschlüsse. Es fasst also einige Buchsen zu einer einzigen zusammen. Dank dieser Adapter werden herstellereigene Buchsen zu standardisierten Anschlüssen.

Fazit: Mit den richtigen Treibern kannst Du sowohl USB als auch FireWire Audio Interfaces an einen Mac oder PC anschließen. Du wirst merken, dass die tatsächliche Datenübertagungsrate, also der Datendurchsatz, nahezu identisch ist. Die Datenübertragungsrate sollte daher nicht der ausschlaggebende Faktor bei Deiner Wahl sein. Beide Protokolle sind für die Aufnahme von Musik schnell und leistungsstark genug und bieten eine ausreichende Klangqualität. Der bequeme Anschluss externer Geräte macht diese Protokolle zu einem Kinderspiel für Dein Setup. Wenn Du stattdessen heute eine neue PCI-basierte Soundkarte kaufst, wäre das so, als würdest Du in einen funkel neuen Videorekorder investieren. Es mag vielleicht wie eine gute Idee erscheinen, aber die Technologie ist längst überholt. Das macht es schwierig, kompatible Geräte dafür zu finden, da Audio Interfaces (mithilfe von USB- und FireWire-Protokollen) den Markt dominieren. Insgesamt scheint es, dass die neueren Interfaces zum USB-Standard tendieren. FireWire kann aber immer noch eine brauchbare Option sein, besonders für ältere Hardware, die aus zweiter Hand gekauft wird.

PCIe

PCIe ist ein internes Steckkarten basiertes Audio Interface. Wenn Du diese Steckkarte in die Hauptplatine Deines Computers einbaust, verringert sie die Latenzzeit und begrenzt die Bandbreite, indem sie einige der Datenumwandlungsprozesse umgeht. Die Steckkarte wird dann über Kabel oder eine Breakout-Box mit Deinen Audiogeräten verbunden. PCIe Audio Interfaces können hohe Spurenzahlen verarbeiten und verfügen über eine nahezu augenblickliche Datenübertragungsrate, die für professionelle Studios erforderlich ist.  Für dieses Format musst Du jedoch wie gesagt physische Hardware in Form einer Steckkarte installieren. Daher ist es auch in erster Linie für Tower-basierte Computerkonfigurationen gedacht. Die Steckkarte funktioniert also nicht mit Deinem Laptop oder iMac. PCI-basierte Audio Interfaces können einen stabilen Datendurchsatz bieten, aber die Einrichtung ist in der Regel wesentlich komplizierter. Diese Art von Interface ist zudem kostspieliger als ein FireWire oder USB Interface. Es gibt jedoch einige erschwingliche PCIe Interfaces, die es Einsteigern ermöglichen, die Vorteile dieses Formats zu nutzen. Jedoch nimmt die Anzahl an PCIe Audio Interfaces deutlich ab, da sich USB und FireWire durchgesetzt haben.

Eine letzte Art von Audioschnittstellen verwendet die Laptop-spezifische Cardbus- oder PCM-CIA-Verbindung. Es gibt nicht viele davon auf dem Markt, doch Unternehmen wie RME, stellen noch immer hochwertige Interfaces in diesem Format her. Für mobile Nutzer, die keine externe Box wünschen, kann dies eine kompakte und stabile Möglichkeit sein, eine Verbindung zum Laptop herzustellen.

Audio Interface Schnittstelle

Ein Audio Interface kann über verschiedene Schnittstellen verfügen

Thunderbolt: Ein neuerer Standard ist Thunderbolt, der sich auf der Apple Mac-Plattform dank seiner frühen Einführung bereits gut etabliert hat. Er hat sich auch auf dem Markt für Windows-PCs weiter durchgesetzt. Eine Reihe von Hauptplatinen unterstützen ihn jetzt entweder direkt, mit einem Anschluss auf der Hauptplatine oder über eine Steckkarte. Wenn Du mehrere Audiokanäle in hoher Auflösung mit ultra-niedriger Latenzzeit auf Deinem Computer aufzeichnen möchtest, ist ein Thunderbolt Audio Interface eine gute Wahl. Die Thunderbolt Verbindung basiert auf der PCIe-Technologie, was bedeutet, dass Du im Vergleich zum USB Interface mehr Spuren aufzeichnen und wiedergeben kannst. Manche Produzenten kombinieren ein Thunderbolt Interface mit einem mit Thunderbolt ausgestatteten Laptop, um ein mobiles Aufnahmegerät für Live-Aufnahmen in hochwertiger Klangqualität zu schaffen. Denke auch an die Optionen für digitale Konnektivität. Viele Thunderbolt Interfaces bieten eine Handvoll analoger Ein- und Ausgänge für Mikrofone und Line-Level-Geräte, während digitale Ein- und Ausgänge zur Erweiterung zur Verfügung stehen. Auf diese Weise kannst Du je nach Bedarf weitere Eingangs- oder Ausgangskanäle hinzufügen. 

Mittlerweile wurde ein Thunderbolt 2-Standard eingeführt, der neben anderen Anwendungen mit hoher Bandbreite auch 4k-Videostreaming und -aufzeichnung ermöglichen sollte. Er bietet dieselben 20 Gbps wie Thunderbolt 1, jedoch über einen einzigen Audiokanal, während Thunderbolt 1 10 Gbps auf jedem von zwei Audiokanälen lieferte. Ansonsten bleibt er rückwärtskompatibel mit dem ursprünglichen Standard. Die meisten neuen PC-Karten überspringen Thunderbolt 1 und beginnen, Thunderbolt 2 anzubieten.

Ein Hauptvorteil von Thunderbolt ist, dass es Protokoll-kompatibel mit FireWire ist und viele der gleichen Funktionen beibehält. Das bedeutet, dass Du in der Regel ältere FireWire Geräte über einen geeigneten Adapter an Deinen mit Thunderbolt ausgestatteten Computer anschließen kannst. Das wiederum könnte sogar älteren Audio Interfaces, die Du beim Umstieg auf neuere Geräte ohne Firewire-Anschlüsse aufgegeben hast, neues Leben einhauchen.

Ist USB 2 noch gut genug?

Viele Anwender waren über die relativ langsame Einführung von USB 3 durch die Hersteller von Audio Interfaces überrascht. Obwohl USB 3 einige Vorteile bietet, gibt es mehrere gute Gründe für den scheinbar langsamen Fortschritt. Da ist zunächst die Frage der Bandbreite, von der USB 2 für die meisten Homerecording-Anwendungen genug bietet. Die USB 2-Spezifikation besagt, dass es die Fähigkeit hat, Daten mit bis zu 480 Mbps zu übertragen. 

Bei der theoretisch maximalen USB 2 Bandbreite könntest Du etwas mehr als 40 Audiospuren mit 24 Bit und 96 kHz aufnehmen, während eine Halbierung der Abtastrate auf 48 kHz 80 Spuren ergeben würde. Wenn Du bei 24 Bit/48 kHz bleibst, solltest Du eine realistischere USB 2 Bandbreite von 240 Mbps in Betracht ziehen. Das ist eine etwas konservative Zahl, die Dir viel Overhead bietet. Du hättest immer noch die Möglichkeit, mit bis zu 40 Audiokanäle in erstklassiger Klangqualität gleichzeitig zu arbeiten. Dennoch gibt es einige Firmen, die durch den Bau eigener USB-Controller eine weitaus höhere Kanalzahl aus ihren USB 2 Interfaces herausholen. 

Viele Hersteller von USB 2 Audio Interfaces bieten auch höhere Abtastraten an, darunter 96, 192 und 384 kHz.  Diese wirken sich jedoch auf die USB Bandbreite aus: Jedes Mal, wenn Du die Abtastrate verdoppelst, verdoppelst Du die Datenmenge. Es ist zwar richtig, dass die Bandbreite von USB 2 Einschränkungen mit sich bringt, aber man kann wohl auch sagen, dass sie für die meisten Homerecording User heutzutage in der Praxis ausreichen. Wer von uns kann schließlich einen Unterschied zwischen 96kHz und 192kHz-Aufnahmen hören?

Gemäß den Spezifikationen kann USB 3.0 beeindruckende 5 Gbps erreichen, aber genau wie bei USB 2 wird dies in realen Anwendungen reduziert. In der Praxis tendiert es dazu, näher an 3,2 Gbps zu liegen – mehr als das 10-fache der Bandbreite von USB 2. Während es noch nicht viele USB 3 Interfaces gibt, geht der Trend zu Modellen mit einer höheren Input/Output-Zahl und der Unterstützung von mehr Audiokanälen bei höheren Abtastraten. Dies scheint eine gute Nachricht für diejenigen zu sein, die entweder größere Aufnahmesessions durchführen wollen, aber mit der Aufnahme bei 44,1 oder 48 kHz unzufrieden sind.

Auf diese weiteren Faktoren solltest Du achten

Mittlerweile kennst Du die Vor- und Nachteile der verschiedenen Interface Anschlüsse wie USB, FireWire, Thunderbolt und PCI. Da es jedoch noch weitere wichtige Kriterien gibt, die ein Audio Interface auszeichnen, findest Du hier eine Übersicht: 

Audio Interface Faktoren

Eingänge

Wenn Du nur Dich beim Proben oder als Solo-Künstler aufnimmst, z.B. mit nur einem Mikrofon oder einem Instrument, brauchst Du auch nur einen Eingang. Es gibt jedoch einige Arten von Eingängen an einem Audio Interface, auf die Du achten solltest. Instrumente mit Instrumentenpegel wie die Gitarre benötigen einen Line Pegel Eingang (Instrumenteneingang). Die meisten Audio Interfaces besitzen diesen Input. Für Mikrofone benötigst Du hingegen ein Audio Interface mit einem eingebauten Mikrofonvorverstärker. Ebenso solltest Du auch überprüfen, ob das Audio Interface über eine Phantomspeisung verfügt, da Du diese für Kondensatormikrofone benötigst.  

Wenn Du jedoch mehrere Eingänge mit separater Lautstärkeregelung hast, mit denen Du gleichzeitig aufnehmen kannst, hast Du viel mehr Möglichkeiten. Im Moment brauchst Du vielleicht nur einen Instrumenteneingang, aber die Zeit wird kommen, wenn Du zum Beispiel ein Keyboard in Stereo oder Deine Band aufnehmen möchtest. Die meisten Audio Interfaces werden heutzutage mit Kombibuchsen mit eingebauten Vorverstärkern geliefert. Das bedeutet, dass Du eine Gitarre oder ein Mikrofon an denselben Eingang anschließen kannst. Die Wahl der Input-Anzahl sollte also von Deinem Vorhaben abhängen. Ich empfehle mindestens 2 Eingänge, z.B. für DJs oder Solokünstler. Fürs Homerecording und für Bands empfehle ich jedoch mindestens 4 bis 8 Inputs. 

In diesem Artikel verrate ich dir, wie du die Eingänge deines Audio Interfaces erweitern kannst.

Ausgänge

Es ist üblich, 2 Ausgänge bei einem Audio Interface vorzufinden. Sie werden verwendet, um Deine Monitorlautsprecher zu speisen, einen für den linken und den anderen für den rechten. Da die meisten Produkte in der Regel mit einer gleichen Anzahl von Ein- und Ausgängen ausgestattet sind stellt sich die Frage, wofür die zusätzlichen Ausgänge gedacht sind? Mit den zusätzlichen Ausgängen Deines Audio Interfaces hast Du die Möglichkeit, Deine Produktion an ein 5.1- oder 6.1-Surround-Setup anzuschließen. Wenn Du mehr Ausgänge hättest, könntest Du 7 Lautsprecher und 1 Subwoofer-Setup haben und damit ein Surround-System einrichten. In diesem Artikel kannst du dich übrigens ausführlich über Aktivlautsprecher informieren. Während ein Singer-Songwriter oder eine Band dieses Setup nicht nützlich finden wird, ist diese Art von Setup für Filmkomponisten unerlässlich.

Audio Interface Ausgänge

Achte immer darauf, welche und wie viele Ausgänge dein Audio Interface besitzt.

Phantomspeisung

Die meisten Audio Interfaces, die Du heute auf dem Markt findest, verfügen über eine Phantomspeisung. Bei der Phantomspeisung geht es um eine positive Spannung (von 12 Volt bis 48 Volt Gleichstrom), die auf den Pins 2 und 3 in einem XLR Kabel verläuft. Das Wort Phantom wird verwendet, da die Stromquelle im Wesentlichen unsichtbar ist und durch dasselbe Kabel läuft, durch das auch das Audiosignal fließt. Viele Interfaces verfügen über einen Schalter mit der Bezeichnung P48 oder 48V, der die Phantomspeisung ein- und ausschaltet – wobei 48 für die höchste Nennspannung steht. 

Phantomspeisung ist für die Verwendung von Kondensatormikrofonen erforderlich, die bis zu 48 V Spannung benötigen, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Wenn Du Phantomspeisung mit einem Kondensatormikrofon verwendest, solltest Du darauf achten, dass sie erst eingeschaltet wird, nachdem Du Dein Mikrofon an den Vorverstärker angeschlossen hast. Wenn Du vorhast Gesang, Drum-Overheads oder akustische Instrumente aufzunehmen, kommst Du um das ein oder andere dieser Mikrofone nicht herum. Kondensatormikrofone liefern schließlich eine sehr hochwertige, klare Klangqualität und sind deutlich empfindlicher als dynamische Mikrofone. Sie verfügen aber auch über eine aktive Elektronik, die eine externe Stromquelle benötigt, während dynamische Mikrofone passiv sind und daher keine Phantomspeisung benötigen. Aufgrund der Funktionsweise von Kondensatormikrofonen ist ihr Ausgang sehr hochohmig und erfordert daher eine Stromversorgung, um diese Impedanz zu verringern. Ohne Phantomspeisung erhält Dein Kondensatormikrofon hingegen nicht genügend Saft und gibt nur ein sehr schwaches Audiosignal ab.

Mikrofonvorverstärker

Wenn Du vorhast, Stimmen oder akustische Instrumente aufzunehmen, benötigst Du mindestens einen Mikrofoneingang. Ein Mikrofoneingang passt zum Standard XLR Kabel, das für analoge Mikrofone verwendet wird. Die meisten dieser Eingänge sind Kombibuchsen, d.h. sie sind auch für die 1/4″-Anschlüsse geeignet, die am häufigsten für Instrumenten- und Line-Pegelquellen verwendet werden. Jeder dieser Eingänge wird über einen Vorverstärker verfügen, der auch als Mikrofonvorverstärker oder Preamp bezeichnet wird. Mikrofonvorverstärker sind notwendig, weil das Audiosignal von einem Mikrofon schwach ist und daher auf Line-Pegel verstärkt werden muss. Vorverstärker verfügen über eine entsprechende Lautstärkeregelung, mit denen eingestellt werden kann, wie stark das Signal verstärkt wird. Wenn wir also darüber sprechen, wie viele Vorverstärker ein Audio Interface hat, sprechen wir über die Mikrofoneingänge.

Wenn Du mehr Mikrofone als die Anzahl der Vorverstärker Deines Interfaces verwenden möchtest, bleibt Dir ein externer Vorverstärker oder ein größeres Interface. Deshalb ist es wichtig, die Anzahl der Mikrofonvorverstärker im Vergleich zur Anzahl der Line- oder Instrumenteneingänge zu überprüfen. Einige der beliebtesten dynamischen Mikrofone und Bändchenmikrofone benötigen etwas mehr Verstärkung als ein typisches Kondensatormikrofon. Hier sollte ein externer Mikrofonvorverstärker herangezogen wird, wenn der interne des Audio Interfaces nicht ausreicht.

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